Die aktuelle Hitzewelle zeigt uns sehr deutlich, wie dringend wir eine funktionierende Kühlung und Durchlüftung in unserer Stadt brauchen. Eben dafür sorgt der Grüngürtel um die Stadt gemeinsam mit den innerstädtischen Grünflächen. Der Grüngürtel um die Johannes Kepler Universität ist ein wichtiges Frischluft- und Kaltluftentstehungsgebiet in Linz. Ihm kommt eine ganz besondere Bedeutung zu, die weit in das Stadtgebiet hineinreicht.
Und trotzdem soll das Areal um die Kepleruni nicht nur für die Universität, sondern auch für Betriebsansiedelungen „weiterentwickelt“ werden. Das haben heute Bürgermeister Luger (SPÖ) sowie der Planungsstadtrat Prammer (SPÖ) gemeinsam mit Wirtschaftslandesrat Achleitner (ÖVP) in einer Pressekonferenz bekanntgegeben.
„Der Grüngürtel um die JKU sorgt für die Kühlung und Durchlüftung weiter Teile der Stadt. Die funktionierende Kühlung und Durchlüftung der Stadt auch nur in Ansätzen zu gefährden, wäre ein Fehler, unter dem Generationen zu leiden haben. Den Grüngürtel zu verbauen, ist als ob man zu Hause im eigenen Wohnzimmer die Fenster zunagelt. Der Grüngürtel ist gemeinsam mit unseren innerstädtischen Grünflächen unser größter Schatz im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise. Wir müssen ihn mit aller Kraft schützen und dürfen ihn nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Es kann nicht sein, dass die Digital-Universität zum Anlass genommen wird, hier im großen Stil Verbauungen zuzulassen. Die ‚Weiterentwicklung‘ des Univiertels und ganz besonders Betriebsansiedelungen muss auf bereits bestehendem Bauland gedacht werden,“ so Klimastadträtin Eva Schobesberger.
Die Stadtklimaanalyse beschreibt den Grüngürtel um die JKU als Frischluft- und Kaltluftentstehungsgebiet. Die dazugehörige Planungshinweiskarte definiert dieses Areal nördlich und östlich der JKU als „Ausgleichsraum mit hoher Bedeutung“. Diese Räume sorgen für Kaltluftproduktion, Kaltluftabfluss, thermische Entlastung und Belüftung allgemein. Deshalb war die Umwidmung des Grüngürtels bislang nicht nur in der Stadt Linz Tabu. Er ist auch durch eine entsprechende Verordnung des Landes besonders geschützt. Das sogenannte „Raumordnungsprogramm Linz Umland III“ verbietet die Genehmigung neuer Baulandwidmungen und schützt damit regional bedeutsame Flächen vor einer weiteren Verbauung.
Die Klimaanalysekarte der von Klimastadträtin Schobesberger initiierten Stadtklimaanalyse lässt keinen Zweifel: Die Kaltluftzone bei der JKU im Norden unserer Stadt ist besonders wertvoll für die Kühlung und Durchlüftung unserer Stadt. Somit kommt diesem Durchlüftungskorridor für das Stadtklima und die Gesundheit der Menschen eine essentielle Bedeutung zu. „Bodenschutz ist Klimaschutz. Daher muss der Grüngürtel und hier insbesondere das Areal um die JKU für besonders geschützt werden“, macht Schobesberger deutlich.