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Dienstag, 31. Mai 2022

Mädchen stärken: Gewaltschutz und Empowerment im Fokus

Frauenbüro bietet wieder kostenlose Workshops und Veranstaltungen für Pflichtschulen und Kindergärten

Das Frauenbüro der Stadt Linz bietet für Linzer Pflichtschulen beziehungsweise Kindergärten wieder kostenlose Workshops und Veranstaltungen zu den Themen Gewaltschutz und Empowerment an. Kooperiert wird beim Angebot des Frauenbüros mit mehreren Organisationen. Mit dabei sind das autonome Frauenzentrum, der Verein PIA (Prävention, Beratung und Therapie bei sexueller Gewalt) sowie das Kinderkulturzentrum „Kuddelmuddel“ und der Verein „Denkspiel“, das Referat „Gender and Diversity Management“ der Johannes Kepler Universität, der Verein PROGES, der Rugby-Club Linz oder der Fußballverein Union Kleinmünchen.

„Beim Thema Gewalt setzen wir auf Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung, wo fängt Gewalt an, wie erkenne ich Gewalt, was kann ich tun, wo kriegt man Hilfe, wie kann ich helfen. Junge Frauen sind in unterschiedlichen Lebensbereichen mit vielen Übergriffen konfrontiert. Es geht also in einem ersten Schritt auch darum klarzustellen, dass das trotzdem NICHT „normal“ ist. Es geht darum, dass ein Übergriff als solcher erkannt, benannt und klargestellt wird und nicht etwas ist, was „erduldet“ werden muss. Insgesamt haben die beiden „Corona-Jahre“ dazu geführt, dass traditionelle Rollenbilder wieder verstärkt auf (junge) Frauen einprasseln. Da wollen wir bewusst gegensteuern. Die Workshops sollen gesellschaftliche Rollenbilder als solche entlarven. Mädchen und jungen Frauen sollen darin gestärkt werden, ihre Kompetenzen, Fähigkeiten, Leidenschaften nicht nur zu erkennen, sondern auch nach ihnen zu handeln und ihre Wege zu gehen. Es geht um Freiheit, Selbstbewusstsein und Eigenständigkeit“, erklärt Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger.  

Workshops zum Thema Gewaltprävention

Mein kunterbuntes Bauchgefühl 

Sexuelle Gewalt ist noch immer ein Tabuthema, und vor allem in der Präventionsarbeit bei Kindern im Volksschulalter gibt es noch großen Aufholbedarf. Der Verein PIA bietet im Bereich der Präventionsarbeit Workshops für unterschiedliche Altersgruppen an. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, Fragen und Mythen zum Thema Sexualität Raum zu geben. Kinder brauchen kompetente Begleiter, um ihr Wissen über den eigenen Körper und seine Funktionen zu erweitern und um sich mit den eigenen Bedürfnissen und Grenzen, sowie Fragen zum Thema „Nein sagen“, guten oder schlechten Geheimnissen auseinander setzen zu können.

Wenn alles sich verändert 

Auch bei der Präventionsarbeit mit Jugendlichen besteht noch großer Aufholbedarf. Die altersgerechte Auseinandersetzung in der MS mit Themen „erste Liebe“ und „Rollen-Bilder“ soll die Teilnehmerinnen stärken, sie mit relevanten Informationen versorgen und in letzter Konsequenz einen wichtigen Beitrag zur Prävention sexuellen Missbrauchs beziehungsweise sexueller Gewalt leisten.

Die beiden Workshops sind für das Schuljahr 2021/22 bereits ausgebucht. Für das Schuljahr 2022/23 sind weitere 30 Workshops geplant.

Mit uns nicht!

In den vergangenen Jahren häuften sich Berichte über K.O.-Tropfen, deren Einsatz eine große und reale Gefahr darstellen. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, insbesondere junge Frauen über deren Einsatz und Wirkung aufzuklären sowie in eine Auseinandersetzung über Übergriffe und die Wahrung der eigenen Grenzen zu treten. In einem geschützten Rahmen werden die Mädchen über unterschiedliche Formen von Gewalt, im Speziellen über sexuelle Gewalt im Zusammenhang mit K.O.-Tropfen, aufgeklärt. Gemeinsam werden verschiedene Handlungsmöglichkeiten erarbeitet.

Das autonome Frauenzentrum wird schon seit 2014 damit beauftragt, die Workshops „Mit uns nicht“ in Auftrag des Frauenbüros durchzuführen. Ende 2016 wurde ein neues Konzept entwickelt. 

Die Workshops teilen sich nun in drei Module auf, mit unterschiedlichen Schwerpunkten:

  • Modul I: Gewalt in der Familie und Beziehung
  • Modul II: Gewalt im Öffentlichen Raum
  • Modul III: Gewalt im beruflichen Kontext

Weitere Angebote

Geschlechtersensibles Puppentheater Josefine

Um einen Beitrag zur Reduktion von Rollenmustern zu leisten, wurde 2017 in Kooperation mit dem Kinderkulturzentrum Kuddelmuddel ein gendersensibles Puppentheater entwickelt. Aufgrund der großen Nachfrage sollen auch 2022 weitere Aufführungen für städtische Linzer Kindergärten angeboten werden. 

Nach wie vor werden besonders im Kindesalter noch stark traditionell verankerte Rollenbilder reproduziert und unbewusst übernommen. Vor allem diesbezüglich entwickelte Stereotype prägen das Verhalten der Kinder bis in das spätere Erwachsenenalter. Mittels eines Figurentheaters soll das Selbstbewusstsein von Mädchen gestärkt werden. Mädchen sollen sich als selbstwirksam und stark wahrnehmen, und auch bisher nicht bekannte Rollen oder Tätigkeiten für sich entdecken. Damit wird ein bewussterer Umgang mit Vorurteilen auch im späteren Leben erleichtert, beziehungsweise kann sich das Selbstbild der Kinder unabhängig von geschlechtsspezifischen Erwartungen entwickeln.

Aufgrund der Covid-19-Situation konnten nur sechs Vorstellungen durchgeführt werden. Für 2022 sind jedoch wieder weitere Vorstellungen geplant.

Workshop Kinder entdecken Spaß an der Forschung 

Tradierte Rollenbilder und stereotype Zuschreibungen sind nach wie vor wirkmächtig und führen dazu, dass Frauen und Männer oft sehr stereotype Ausbildungen und Berufe wählen. Bereits im Volksschulalter soll das Thema „Berufswahl“ aufgegriffen werden, um tradierte Rollenbilder aufzuweichen. Einem bereits bestehenden und erprobten Konzept der Abteilung Referat Gender & Diversity Management der Kepleruni folgend werden altersgerecht Themenbereiche wie Gleichberechtigung, Gleichstellung von Frauen und Männern, Geschlechterrollen oder geschlechtsspezifische Arbeitsteilung aufgegriffen und die Kinder bestärkt, über ihre Interessen und Berufswünsche nachzudenken. 

Durch die frühe und intensive Auseinandersetzung mit dem Thema soll das Interesse der Mädchen gestärkt werden um auch bei der späteren Berufswahl eine selbstbewusste Entscheidung unabhängig von stereotypen Geschlechterbildern zu treffen.

Aufgrund der Covid-19-Situation wurde auf ein Homeschooling-Konzept umgesetzt, welches noch immer verfügbar ist. Es gab dazu auch einen Zeichenwettbewerb.

Workshop Bodyshaming „Entzauberung 4.0 – die Illusion von Schönheit und Scham“

Es handelt sich bei dem Thema um ein immer stärker um sich greifendes Phänomen, bei welchem einerseits der eigenen Körper als ungewollt und unattraktiv empfunden wird, andererseits auch andere Menschen in Bezug auf ihr Aussehen diskriminiert und beleidigt werden. Besonders bei jungen Menschen, vor allem auch Mädchen kann diese Form der Selbstverleugnung und Abwertung zu massiven psychischen und physischen Folgeerscheinungen, im schlimmsten Fall sogar Krankheiten führen.

Ein Präventionsangebot um dieser Entwicklung vorzubeugen, ist daher von großer Notwendigkeit, vor allem bei Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren.

Hier wurden für das Schuljahr 2021/22 100 Workshop-Einheiten geplant, welche in Präsenz (fünf Stunden) oder Online (zwei Stunden) von den Schulen abgerufen werden können. Es sind für dieses Schuljahr noch Einheiten verfügbar und weitere Einheiten für das Schuljahr 2022/23 vorgesehen.

Workshop „Corona – und was wird jetzt“

Pandemiekonsequenzen wie Online- und Hybridunterricht, das Tragen von FFP2-Masken oder der Ausfall von Schulstunden haben den Alltag von Schülerinnen geprägt und diese belastet. Ein neues Workshop-Angebot für die Linzer Mittelschulen und Polytechnische Schulen soll Entlastung bringen und Schülerinnen begleiten, um wieder psychisch gestärkt durch den Schulalltag zu kommen. 

An zwei Workshop-Terminen zu je 90 Minuten können Schülerinnen (12-16 Jahre) unter Anleitung Klinischer Psychologen*innen ihre Ängste, Einstellungen, Fragen, Sorgen und Unsicherheiten ansprechen, reflektieren und gemeinsam an konkreten Stabilisierungs- und Verbesserungsstrategien arbeiten. Sie lernen konkrete praktische Alltagshilfen für einen gesunden und positiven Umgang mit der Corona-Krise kennen und erhalten altersgerechte Inputs, um Krisensituationen bzw. Belastungen gut meistern zu können. 

Bei Bedarf können die Schülerinnen in einer kleinen Gruppe oder auch einzeln zusätzlich eine „Sprechstunde“ mit einer Klinischen Psychologin in Anspruch nehmen. 

Für Pädagog*innen wird darüber hinaus ergänzend ein Online-Fachinput á 60 Minuten angeboten. Fünf Präventions-Workshops werden vom Frauenbüro der Stadt Linz in einem Pilotversuch finanziert. 

Mädchen-Rugby-Aktionstag 

Das Frauenbüro der Stadt Linz möchte bewusst einen Beitrag zur Überwindung stereotyper Rollenbilder leisten und besonders im sportlichen Bereich diesbezüglich Akzente setzen. Gemeinsam mit dem Rugby Club Linz wird ein Mädchen-Rugby-Aktionstag veranstaltet, um den Teilnehmerinnen weitere alternative Freizeitangebote aufzuzeigen.

Mädchen-Fußball-Aktionstag

Hier setzt sich das Frauenbüro für die Überwindung einengender stereotyper Rollenbilder ein, die bewusst und unbewusst in beinahe allen Lebensbereichen, so unter anderem auch im Sport, wirken. Trotz sportlicher Erfolge fristet der Frauenfußball in Österreich ein Schattendasein. Auf Initiative von Frauenstadträtin Mag.a Eva Schobesberger wird gemeinsam mit dem Mädchen-und Frauenfußballverein Union Kleinmünchen ein Mädchen-Fußball-Aktionstag veranstaltet, um den Teilnehmerinnen alternative Freizeitangebote aufzuzeigen.

Textquelle: Stadt Linz 

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