Die Linzer:innen lassen öfter das eigene Auto stehen und legen ihre Wege häufiger zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück. Das zeigen die ersten veröffentlichten Daten für Linz aus der Mobilitätserhebung 2022 des Landes.
„Auch wenn der Anteil der Pkw-Fahrten am Modal Split gesunken ist, werden nach wie vor mehr als vier von zehn Wegen in der Stadt mit dem Auto absolviert. Das ist ein Anfang aber noch längst nicht die dringend benötigte Mobilitätswende. Die Daten für Linz müssen deshalb ein klarer Auftrag sein, den Ausbau der Öffis sowie sicherer, durchgängiger Rad- und Fußwege in den Mittelpunkt der Mobilitäts- und Stadtplanungspolitik zu stellen, um noch viel mehr Menschen den Umstieg zu ermöglichen“, hält Klubobmann Helge Langer fest.
Im Vergleich zu 2012 sind die Wege, die in Linz mit dem Auto zurückgelegt werden, um sieben Prozent zurückgegangen. Gestiegen sind hingegen die Zahl der Fahrten mit dem Rad (plus 3,5 Prozentpunkte) und die zu Fuß zurückgelegten Wege (plus 3,9 Prozentpunkte).
„Diese Daten zeigen einmal mehr, dass die Menschen umsteigen wollen, wenn das Angebot entsprechend zur Verfügung steht. Es liegt daher an der Verkehrs- und Stadtplanungspolitik, die Weichen zu stellen, damit die Bürger:innen noch viel häufiger das Auto am Parkplatz oder in der Garage lassen und öfter auf das Fahrrad und in die Öffis steigen bzw. Strecken in der Stadt zu Fuß zurücklegen“, sieht Langer hier noch viel Luft nach oben.
Dennoch werden in Linz weiterhin die Wege für weitere Steinzeitautobahnprojekte geebnet und für den Bau des Westrings sowie des Halbanschlusses rund 70 Millionen Euro verbetoniert. „Mit dem Bau neuer Autobahnen wird es nicht gelingen, Linz zu einer Stadt des Öffentlichen Verkehrs sowie des Rad- und Fußverkehrs zu machen. Die Bagger und Millionen müssen daher dringend für Bauvorhaben zum Ausbau der sanften Mobilität, allen voran für die Realisierung der Stadtbahn und erhebliche Investitionen in das Radverkehrsnetz, verwendet werden. Es müssen jetzt die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Zahl der Autofahrten in unserer Stadt weiter zu reduzieren und eine Verkehrswende einzuleiten, die diesen Namen auch tatsächlich verdient“, so der Grüne Klubobmann.