Mehr als 1.800 Seiten umfasst der von einer Historiker:innen-Kommission erstellte Bericht zu den Linzer Straßennamen, der heute vorgestellt worden ist. „Mit dieser Aufstellung liegt erstmals umfassend und wissenschaftlich aufgearbeitet auf dem Tisch, welche Straßen in unserer Stadt nach historisch belasteten Personen benannt sind. Das ist ein wichtiger Schritt in der Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit. Ich möchte mich an dieser Stelle bei den Mitgliedern der Historiker:innen-Kommission und dem städtischen Archiv für ihre wertvolle Arbeit bedanken, die ein wichtiger Grundstein für das weitere Vorgehen ist“, so Klubobmann Helge Langer.
Die im Jahr 2019 nach einer Recherche des Mauthausen Komitees an die Öffentlichkeit gekommenen Beweise, dass der ehemalige Linzer Bürgermeister Franz Dinghofer Mitglied der NSDAP gewesen ist, und ein daraufhin gemeinsam von Grünen und KPÖ eingebrachter Gemeinderatsantrag sind der Grundstein für den nun vorliegenden Bericht gewesen. Mit der nun vorliegenden Expertise ist Linz nun dem Bespiel der Städte Wien und Graz gefolgt, wo die Straßennamen ebenfalls auf eine historische Belastung der Namensgeber analysiert worden sind. „Die Fakten liegen jetzt gründlich aufgearbeitet auf dem Tisch. Jetzt muss es darum gehen zu überlegen, wie man mit Straßen, die nach Personen mit bedenklichem Hintergrund benannt sind, umgeht. Schließlich hat Linz aufgrund seiner Geschichte eine besondere Verantwortung“, setzt sich Langer für eine rasche Diskussion auf politischer Ebene dazu ein.
Hier der vollständige Bericht: https://stadtgeschichte.linz.at/strassennamenbericht-linz.pdf