Die Bemühungen, Linz klimaneutral zu machen, haben im Gemeinderat einen weiteren Schub bekommen. Mit großer Mehrheit (acht von neun im Gemeinderat vertretenen Parteien haben zugestimmt, nur die beiden Mandatar*innen von Linz + haben sich enthalten) hat das Stadtparlament beschlossen, dass ein gesamtstädtisches Klimaneutralitätskonzept inklusive sektorspezifischer Maßnahmen für die Stadt Linz entwickelt wird. „Wir müssen die Herausforderung Klimaneutralität mit aller Kraft und Vehemenz angehen, um die schlimmsten Auswirkungen der Klimakrise aufzuhalten bevor es endgültig zu spät ist. Dass es dazu im Gemeinderat einen breiten Konsens gibt, ist erfreulich. Jetzt muss es darum gehen, konkrete Maßnahmen auszuarbeiten und diese auch umzusetzen“, macht Klimastadträtin Eva Schobesberger deutlich.
Nachdem das Umweltressort im Vorjahr die Teilnahme an einem Forschungsprojekt fixiert hat, bei dem Linz an der EU-Mission „100 klimaneutrale Städte bis 2030“ teilnimmt, hat der Gemeinderat die nächste Weiche gestellt, damit Linz so rasch als möglich klimaneutral wird. Dieses Ziel lässt sich nur mit einer tiefgreifenden Reduktion von Treibhausgasen realisieren. Angestrebt wird dabei das Erreichen von Netto-Null-Emissionen. Das bedeutet, dass sämtliche Treibhausgasemissionen aus diversen Bereichen und Sektoren wie Verkehr, Betriebe, Gebäude, Energiewirtschaft etc. bei null liegen müssen. Lediglich die unvermeidbaren Restemissionen gilt es durch geeignete Kompensationsmaßnahmen auszugleichen.
„Hitzewellen, heftige Gewitter mit verheerenden Hagelschauern, ungewöhnlich lange Trockenphasen: Seit einigen Jahren erleben wir die Auswirkungen der Klimakrise auch bei uns immer häufiger und immer intensiver am eigenen Leib. Diese Entwicklung zeigt, dass nicht mehr viel Zeit bleibt, um noch rechtzeitig gegenzusteuern“, begrüßt Schobesberger den heutigen Gemeinderatsbeschluss und macht zugleich die Dringlichkeit deutlich. Nach der Entscheidung des Stadtparlaments soll die städtische Klimastabsstelle nun ein gesamtstädtisches Klimaneutralitätskonzept inklusive sektorspezifischer Maßnahmen ausarbeiten. Geplant ist, dass im Juni dem Gemeinderat über erste Ergebnisse und weitere Schritte berichtet wird.
„Es führt kein Weg daran vorbei, Linz klimaneutral zu machen und den CO2-Ausstoß sowie alle anderen Treibhausgase drastisch zu reduzieren. Hier ist der Verkehr, der jeden Tag durch die Stadt rollt, eine große Baustelle. Um Linz klimaneutral zu machen, muss es daher zu einem Umdenken kommen und eine klimafreundliche Mobilitätspolitik endlich im Mittelpunkt der Bemühungen stehen“, ist Schobesberger überzeugt.