Während sowohl große europäische Metropolen als auch oberösterreichische Städte wie Gmunden und Leonding eine flächendeckende Geschwindigkeitsreduzierung als Beitrag zur Verkehrsberuhigung einführen wollen oder bereits umgesetzt haben, scheint dies in Linz auch unter dem dritten Verkehrsreferenten in Folge nicht möglich. „Das ist enttäuschend. Neben einer Neuaufteilung des vorhandenen Straßenraumes ist die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit das wichtigste Mittel, um Raser einzubremsen und den Menschen in der inneren Stadt mehr Platz zum Leben zu geben“, hält Markus Rabengruber, Planungssprecher der Grünen Linz, fest.
Erst vergangene Woche hat sich der Gemeinderat auf Initiative der Grünen einstimmig dafür ausgesprochen, dass im Verkehrsausschuss neuerlich Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung diskutiert werden sollen. „Wenn der zuständige Referent aber bereits zuvor via Medien konkrete Ideen ablehnt, schürt das nicht gerade Optimismus, dass es dieses Mal gelingt, Vorschläge tatsächlich umzusetzen“, gibt Rabengruber zu bedenken. Schließlich wird schon seit Jahren über eine Verkehrsberuhigung in der inneren Stadt und hier insbesondere im Neustadtviertel diskutiert. Viele Anrainer*innen sowie der „Kindergarten für alle“ setzen sich ebenfalls für eine Verbesserung der bestehenden Situation ein.
Das Argument, dass mit einer Reduktion der Höchstgeschwindigkeit auch die Attraktivität der Öffis leiden würde, lässt Rabengruber nicht gelten: „Die Verzögerungen wären minimal, der Gewinn an Sicherheit und Lebensqualität dafür umso größer. Schließlich ist die Geschwindigkeit des Verkehrs in der Innenstadt das Problem schlechthin, wenn es um die Bedürfnisse von Anrainer*innen, Fußgänger*innen sowie Radfahrer*innen geht“. Letztere müssen sich aber auch bei der Behebung eines weiteren Nadelöhrs in Geduld üben. So soll der Status Quo auf der Nibelungenbrücke mindestens bis 2024 bestehen bleiben. „Hier ist der Verkehrsreferent gefordert, mit seinem Kollegen auf Landesebene Gespräche aufzunehmen und sich dafür einzusetzen, dass Verbesserungen früher umgesetzt werden“, so Rabengruber.