Nach wie vor verwandeln Raser und Autoposer die Straßen des Neustadtviertels in den Abend- und Nachtstunden regelmäßig in eine Rennstrecke. Das wollen die Grünen unterbinden und stellen in der kommenden Gemeinderatssitzung einen Antrag für die Einführung von abschnittsweisen Nachtfahrverbotszonen. „Heulende Motoren und quietschende Reifen, die den Anrainer:innen den Schlaf rauben, müssen endlich der Vergangenheit angehören. Daher ist es dringend notwendig, weitere Maßnahmen zu ergreifen, um Raser auszubremsen und die Bewohner:innen zu schützen“, ist der Grüne Stadtplanungssprecher und Antragssteller Markus Rabengruber überzeugt.
Ausgangspunkt für die nächtlichen ‚Spaßfahrten‘ ist oftmals die südliche Landstraße, ehe die Autos dann zumeist in der Bismarckstraße in Richtung Neustadtviertel abbiegen. Deshalb soll der motorisierte Verkehr in der Landstraße ab Höhe der Schillerstraße, in der Südtirolerstraße ab der Schillerstraße sowie in der Bürgerstraße ab der Humboldstraße künftig zwischen 19 und 4 Uhr Pause haben, wie es auch die Bürger:innen-Initiatve „Lebenswerter Hessenplatz und Umgebung“ vorschlägt. Anrainer:innen, Einsatzfahrzeuge, Taxis etc. sollen von der Regelung natürlich ausgenommen bleiben. „Die von uns vorgeschlagenen Zonen beschränken sich auf wenige Teilstrecken und unterbrechen somit keine wesentlichen Querverbindungen im Stadtteil“, erläutert Rabengruber seinen Vorschlag. Vorbild ist die Langgasse, wo bereits ein Nachtfahrverbot besteht.
Mit der Ausweitung dieser einfach umsetzbaren Regelung würden Autoposer ihre nächtliche Hauptrennstrecke in der Innenstadt verlieren und die Polizei hätte eine rechtliche Handhabe, wenn das Verbot ignoriert wird. „Dazu wird es neben der Verordnung aber auch verstärkte begleitende Kontrollen brauchen“, ist Rabengruber überzeugt. Die Einführung eines Nachtfahrverbotes in den angeführten Straßenzügen wäre zudem ein wirksamer Zwischenschritt, bevor eine großräumigere Verkehrsberuhigung im gesamten Neustadtviertel und die Verlängerung der Fußgänger:innenzone bis zum Musiktheater umgesetzt wird. „Es ist höchste Zeit, wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen, um Raser auszubremsen. Die Lebensqualität und Sicherheit der Menschen müssen Vorrang haben“, fordert Rabengruber.
Der Antrag ist ein weiterer Grüner Vorstoß für mehr Verkehrsberuhigung im Neustadtviertel. Bereits in den vergangen Jahren haben wir uns mit einem Bündel an Initiativen für Verbesserungen stark gemacht. Zusätzlich haben wir im vergangenen Herbst bei einer Bürger:innen-Veranstaltung unser Drei-Schritte-Paket für mehr Platz zum Leben im Neustadtviertel präsentiert. „Wir werden nicht locker lassen, bis wirkungsvolle Lösungen im Sinne der hier lebenden Menschen umgesetzt sind“, kündigt Rabengruber an.