Trotz der Klimakrise mit ihren immer heftigeren Auswirkungen bei gleichzeitig drastisch steigenden Projektkosten, haben sich Bürgermeister Luger und Planungsstadtrat Prammer heute öffentlich zum Autobahnhalbanschluss Dornach-Auhof und damit zur Fortsetzung einer Verkehrspolitik aus dem vergangenen Jahrtausend bekannt. „Anstatt mutige Entscheidungen für den Schutz unseres Klimas, unserer Lebensräume und für eine zeitgemäße Mobilität zu treffen, wird das alte Denken fortgesetzt und Millionen an Euro für ein Bundesautobahnprojekt nach Wien getragen. Das ist eine Mobilitäts- und Stadtplanungspolitik im Rückwärtsgang auf Kosten unserer Zukunft“, macht der Grüne Klubobmann Helge Langer deutlich.
32 Millionen Euro soll alleine der Bau des Halbanschlusses Dornach-Auhof verschlingen. Das ist ein Plus von 64,8 Prozent gegenüber der Finanzierungsvereinbarung aus dem Jahr 2018. Das bedeutet, dass die Stadt Linz nun nicht weniger als 10,7 Millionen Euro in die zusätzliche Verkehrsbelastung des Stadtteils investiert. „Inwieweit künftig noch weitere städtische Millionen durch dieses finanzielle Fass ohne Boden rinnen werden, ist angesichts der aktuellen Teuerungswelle noch gar nicht absehbar. Es ist aber mehr als wahrscheinlich, dass die jüngste Kostensteigerung nicht die letzte gewesen ist. Deshalb muss alles dafür getan werden, um aus dem Vertrag auszusteigen, bevor die Kostenlawine noch weiter an Fahrt aufnimmt“, erneuert Langer die Grüne Forderung. Bereits im Jahr 2014 hat die damalige Grüne Klubobfrau, Gerda Lenger, gefordert, hier die Reißleine zu ziehen.
Dass die Linzer Mobilitäts- und Stadtplanungspolitik nach wie vor viel zu oft durch die Windschutzscheibenperspektive der Autos betrieben wird, zeigt sich einmal mehr daran, dass am Halbanschluss festgehalten, die dabei geplante Errichtung von Geh- und Radwegen jedoch hintangestellt wird. „Durch den Autobahnzubringer werden künftig viel mehr Autos durch den Stadtteil rollen und die angespannte Verkehrssituation weiter belasten. Zusätzlich müssen Fußgänger:innen und Radfahrer:innen zugunsten von Autos auf sichere und bequeme Wege verzichten“, kritisiert Langer.