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Mittwoch, 9. November 2022

Nach Historiker:innen-Bericht: Vier Straßen jedenfalls umbenennen

Darüber hinaus umfassende Diskussion nötig

64 Straßen und Verkehrsflächen in Linz sind nach historisch belasteten Personen benannt – das ergibt der Bericht der Historiker:innen-Kommission, die im Auftrag der Stadt die Namensgeber:innen der Linzer Verkehrsflächen überprüft hat. Darunter finden sich vier besonders stark belastete Namensgeber, die das NS-Regime aktiv unterstützt bzw. Antisemitismus lautstark befürwortet haben. Für die Grünen steht fest, dass zumindest die nach diesen vier Personen benannten Verkehrswege neue Namen erhalten müssen. „Menschen, die das größte Verbrechen gegen die Menschheit des 20. Jahrhunderts aktiv unterstützt und öffentlich Hetze gegen die jüdische Bevölkerung betrieben haben, dürfen in Linz keinen Platz im öffentlichen Raum haben“, stellt Klubobmann Helge Langer klar. 

Der Komponist Hans Pfitzner, der Konstrukteur Ferdinand Porsche, der Unterhaltungskünstler Franz Resl sowie Bischof Johannes Maria Gföllner fallen unter die von der Historiker:innen-Kommission festgelegte „Kategorie 1“. Dieser sind Personen zuzurechnen, die „aktives Handeln und extrem starke Propagierung von gruppenspezifischer Menschenfeindlichkeit (z.B. Rassismus / Antisemitismus / Nationalsozialismus – auch über 1945 hinaus), Ablehnung der Demokratie und Befürwortung eines autoritären Systems, Beteiligung an Verbrechen gegen die Menschlichkeit (laut Nürnberger Kategorien)“  betrieben haben. „Linz hat aufgrund seiner Geschichte eine besonders große Verantwortung. Deshalb ist eine Umbenennung der nach diesen vier Personen benannten Straßen alternativlos“, verdeutlicht der Grüne Klubobmann.

Straßennamen erstmals wissenschaftlich aufgearbeitet

Zu überlegen gilt es außerdem wie man mit den nach 21 Personen benannten Straßen und Verkehrsflächen umgeht, die im Bericht in der „Kategorie 2“ aufgelistet werden. Darunter fallen etwa der frühere Linzer Bürgermeister und NSDAP-Mitglied Franz Dinghofer und der ehemalige Landeshauptmann Heinrich Gleißner.

Mit dem mehr als 1.800 Seiten umfassenden Historiker:innen-Bericht, der gestern vorgestellt worden ist, liegt erstmals umfassend und wissenschaftlich aufgearbeitet auf dem Tisch, welche Straßen in unserer Stadt nach historisch belasteten Personen benannt sind. Grundstein für die Aufarbeitung war ein gemeinsamer Gemeinderatsantrag der Grünen und der KPÖ, nachdem Recherchen des Mauthausen-Komitees ergeben hatten, dass der ehemalige Linzer Bürgermeister Franz Dinghofer Mitglied der NSDAP gewesen ist.

„Der nun vorliegende Bericht ist ein wichtiger Schritt in der Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit. Jetzt gilt es zeitnah eine Entscheidung zu treffen, wie man mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen umgeht. Für uns steht außer Zweifel, dass zumindest jene vier Straßen, die nach besonders stark belasteten Personen benannt sind, einen anderen Namen erhalten müssen“, betont Langer.

Hier der vollständige Bericht: https://stadtgeschichte.linz.at/strassennamenbericht-linz.pdf

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