Obwohl die Donautalbrücke als erste Etappe des Westrings erst in einigen Wochen für den Verkehr freigegeben wird, lassen sich die Verantwortlichen bereits heute Nachmittag für die Fertigstellung des Bauwerkes feiern.
„Auch wenn für diese Inszenierung keine Kosten und Mühen gescheut werden, täuscht das nicht darüber hinweg, dass es sich beim Westring um ein Steinzeitprojekt mit verheerenden Auswirkungen auf das Stadtklima, den Naturschutz und somit auf die Lebensqualität der Menschen handelt. Zudem ist diese Autobahnschneise ein Milliardengrab, das alleine die Stadt mindestens 56,3 Millionen Euro kosten wird. Es ist daher höchste Zeit die Notbremse zu ziehen und aus dem Finanzierungsvertrag auszusteigen“, erneuert Klubobmann Helge Langer die Grüne Forderung.
Die finanzielle Entwicklung der Bahnhofsautobahn gleicht einem Fass ohne Boden. Für die Stadt Linz, die sich verpflichtet hat, fünf Prozent der Gesamtkosten zu tragen, ohne einen Kostendeckel einzuziehen, haben sich die Kosten seit Vertragsabschluss im Jahr 2011 beinahe verdoppelt. Damals ist die Rede noch von rund 31 Millionen Euro gewesen. Mittlerweile überweist die Stadt für dieses Bundesautobahnprojekt 56,3 Millionen Euro in die Verbetonierung der eigenen Stadt. Die Gesamtkosten für dieses 4,7 Kilometer lange Autobahnstück belaufen sich auf unglaubliche 1,18 Milliarden Euro.
„Ob damit das Ende der finanziellen Fahnenstange erreicht ist, darf bezweifelt werden. Dass der Westring ein Fass ohne Boden ist, haben die vergangenen Jahre ja deutlich gezeigt“, pocht Langer daher auf den Ausstieg der Stadt aus der Finanzierungsvereinbarung. Dieser wäre rechtlich längst möglich, da sich die Kosten seit Abschluss des Vertrages um mehr als zehn Prozent erhöht haben.
Doch während beim Westring Geld völlig abgeschafft zu sein scheint und an diesem Klimakillerprojekt unbeirrt festgehalten wird, kommen die dringend benötigten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in Urfahr trotz entsprechender Gemeinderatsbeschlüsse nicht in die Gänge. „Das Geld und die Bagger müssen weg von Autobahn-Steinzeitprojekten hin zu den Baustellen für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs sowie der Geh- und Radwege. Denn eines ist klar: Der Westring hat mit zukunftsfähiger Mobilität nicht das Geringste zu tun. Daran werden auch noch so viele politische Jubelreden und pompöse Feiern nichts ändern“, so Langer.