Breiter Protest bei den Bewohner:innen der Merkursiedlung: Grund ist der geplante Bau einer Tiefgarage gegenüber der Bruckner-Universität. 42 Parkplätze sollen dadurch entstehen, 22 weitere an der Oberfläche. Die Grünen unterstützen die Bürger:innen-Initiative, die sich gegen das Vorhaben ausspricht.
„Warum will hier ein privater Investor eine Tiefgarage ohne ein dazugehöriges Bauvorhaben errichten? Ist das die Vorstufe für weitere Projekte, die nach und nach realisiert werden sollen? Fest steht derzeit nur, dass der Bau dieser Tiefgarage Grünflächen sowie Bäume gefährdet, gegen den Willen vieler hier lebender Menschen umgesetzt werden soll und somit klar abzulehnen ist. Wir dürfen es uns nicht mehr leisten, so leichtfertig mit unserem Grün in der Stadt umzugehen. Im Gegenteil: Wir müssen alles tun, um neue Bäume zu pflanzen und unser bestehendes Grün zu schützen, um unsere Stadt an die steigenden Temperaturen in Folge der Klimakrise bestmöglich anzupassen“, macht Gemeinderat Markus Rabengruber, Planungssprecher der Grünen Linz deutlich.
Bereits 2016 hat das Grazer Unternehmen Wegraz Pläne für eine Tiefgarage in der Merkursiedlung sowie Wohnbauten verfolgt. Vor allem dank dem Widerstand der Anrainer:innen konnte dieses Vorhaben damals erfolgreich abgewehrt werden. Neun Jahre später will das Unternehmen für eine Tiefgarage unterhalb der Urbanskistraße zwischen dem Schablederweg und dem Riesenederfeld nun endgültig Beton anrühren.
Zwar ist ein Teil der Fläche, wo die Tiefgarage entstehen soll, bereits jetzt versiegelt, rundherum befinden sich aber Grünflächen und Bäume, die durch eine Tiefgarage akut gefährdet sind. „Grünflächen und Bäume für zusätzliche Parkplätze aufs Spiel zu setzen, steht im völligen Widerspruch zu allen Bemühungen, damit unsere Stadt auch für unsere Kinder und Enkelkinder noch lebens- und liebenswert bleibt. Die grüne Wiese für eine Garage zu opfern, ist altes Denken, von dem wir uns dringend verabschieden müssen“, so Rabengruber.
Zusätzlich zur Gefährdung des Grüns in der parkähnlichen Anlage werden die insgesamt 64 geplanten Stellplätze zu einer Verkehrszunahme in der Wohnsiedlung führen, liegt doch die Bruckneruni in unmittelbarer Nähe. „Dass mehr Studierende und Besucher:innen ins Auto steigen um Richtung Pöstlingberg zu fahren, wenn weitere Parkplätze hinzukommen, liegt auf der Hand. Mehr Platz für das Auto zieht zusätzlichen Autoverkehr an. Das ist längst erwiesen und wird auch dieses Mal so sein“, skizziert Rabengruber die Folgen dieses Steinzeitprojekts.