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Mittwoch, 16. Februar 2022

Mehr Grün für Linzer Innenhöfe

Verbauung durch Tiefgaragen muss enden

Viele Innenhöfe von Wohnsiedlungen, die in den vergangenen Jahren errichtet worden sind, haben eines gemeinsam: Sie weisen nur geringen Grünanteil auf, großkronige Bäume sind kaum zu finden. Geschuldet ist dieser Mangel zumeist Tiefgaragen, die unter der gesamten Innenhoffläche verbaut sind. Auch bei aktuell geplanten bzw. in Bau befindlichen Wohnprojekten, wie jenen in der Reuchlinstraße und im Wimhölzel-Hinterland sind unterirdische Auto-Abstellplätze zur Gänze unter den Grünflächen vorgesehen. „Die Praxis, Innenhöfe komplett durch Tiefgaragen zu unterbauen muss ein Ende haben. Dadurch wird es nahezu unmöglich, große Bäume zu pflanzen und die Höfe als Aufenthaltsorte mit viel Platz zum Leben für die Linzer*innen zu gestalten“, macht Markus Rabengruber, Planungssprecher der Grünen Linz deutlich.

Auf Betondecken wachsen keine Bäume

Vor allem in dicht verbauten Wohnsiedlungen haben begrünte Innenhöfe mit entsprechendem Baumbewuchs ein großes Potential für Naherholungsoasen direkt vor der eigenen Haustür. Gelungene Beispiele dafür sind vor allem bei älteren Wohnanlagen zu finden, die ohne Tiefgaragen unter den Erholungsflächen auskommen. „Auf der Betondecke einer unterirdischen Garage etwas anzupflanzen, ist nichts anderes als eine Dachbegrünung. Große Bäume zu setzen, die dann viele Jahre ihre Umgebung abkühlen und wertvollen Schatten spenden funktioniert hier nicht. Das haben die Erfahrungen mittlerweile mehr als deutlich gezeigt“, so Rabengruber. Deshalb setzt sich der Stadtplanungsexperte und Gemeinderat der Grünen Linz dafür ein, dass die Tiefgaragen künftig zumindest kleiner dimensioniert werden, um dadurch wenigstens einen Teil der Innenhöfe für Begrünungen nutzen zu können.

Spielraum bei Stellplatzverordnung nützen

Schließlich hat die Stadt Linz ja auch einigen Spielraum bezüglich der Stellplatzverordnung bei Wohnbauten. So ist in der Oö. Bautechnikverordnung festgehalten, dass von der Verpflichtung der Errichtung von Stellplätzen „im Einzelfall teilweise abgehsehen werden kann“, wenn für die Benützer*innen des Gebäudes geeignete öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung stehen. „In Linz ist die nächste Bim- oder Bushaltestelle oft in unmittelbarer Nähe. Damit sind die Voraussetzungen vielfach erfüllt, um vom starren Stellplatzschlüssel abzurücken und die Innenhöfe von Wohnbauten nicht im gesamten Ausmaß zu verbauen. Hier ist generell ein Umdenken zugunsten von viel mehr qualitätsvollen Radabstellplätzen nötig. Der Fokus darf hier in Zukunft nicht mehr alleine auf der Errichtung von Parkplätzen für das Auto liegen. Dazu braucht es aber eine Abkehr vom alten Denken und zeitgemäße Lösungen“, fordert Rabengruber.  

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