Zum ersten Mal hat sich der Linzer Gemeinderat für eine Leerstandsabgabe ausgesprochen. Nun ist das Land am Zug, die Umsetzung zu ermöglichen. „Wir müssen alles tun, um Linz von einer Stadt der Investoren wieder zu einer leistbaren Stadt für die Menschen zu machen. Die jetzige Entscheidung des Gemeinderates ist dazu ein klares Signal. Denn auch in Linz sind viele Menschen auf der Suche nach einer Wohnung, die sie bezahlen können, ohne schlaflose Nächte haben zu müssen, wie sie die Kosten dafür aufbringen“, machen Stadträtin Eva Schobesberger und Julia Mandlmayr, Gemeinderätin und Sozialsprecherin der Grünen Linz, deutlich.
Zugleich stehen rund 10.000 Wohnungen leer. Das führt zu einer Verknappung des Angebots und dazu, dass Wohnen immer teurer wird. „Hier müssen wir gegensteuern – daher führt an einer Leerstandsabgabe kein Weg vorbei. Jetzt liegt es am Land, die Umsetzung voranzutreiben“, betonen Schobesberger und Mandlmayr.
Jede Wohnung, die nicht zu ihrem eigentlichen Zweck genutzt wird, erschwert einer Familie die Suche nach einem bezahlbaren Zuhause. Deshalb hat die Bundesregierung dank der Grünen im Vorjahr den Boden für die Einhebung einer Leerstandsabgabe bereitet. „Dass nun auch der Linzer Gemeinderat beschlossen hat, diesen Weg zu beschreiten und den Schlüssel in die Hand zu nehmen, Wohnen wieder leistbar zu machen, ist erfreulich. Unser langer Atem im Sinne der Linzer:innen hat sich damit bezahlt gemacht“, so Mandlmayr und Schobesberger.
Dass Handlungsbedarf herrscht, darüber lassen aktuelle Zahlen, wonach in rund 10.000 Linzer Wohnungen niemand zu Hause ist, keinen Zweifel. Diese Daten hat der jetzige Bürgermeister Anfang Jänner präsentiert, nachdem es zuvor jahrelang geheißen hat, dass Zahlen dazu nicht erhoben werden können. Dank der Grünen Initiative in der gestrigen Gemeinderatssitzung wird die Entwicklung der Leerstände nun zumindest einmal pro Jahr im Planungsausschuss präsentiert. Auch dafür hat sich das Stadtparlament ausgesprochen. „Nur, wenn die Daten bekannt sind, kann auf die jeweilige Entwicklung reagiert werden, damit es gelingt, wirkungsvolle Maßnahmen zur Minimierung des Leerstandes zu treffen“, sind sich Schobesberger und Mandlmayr einig.