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Mittwoch, 5. März 2025

„Die Klimakrise ist da! Wo führt sie hin?"

Renommierter Klimaforscher Prof. Dr. Georg Kaser zu Gast im Wissensturm

Die Klimakrise ist Realität – ihre Auswirkungen sind weltweit und auch in Österreich spürbar. Extreme Wetterereignisse nehmen zu, Gletscher schmelzen rasant, und gesellschaftliche Herausforderungen verschärfen sich. Der renommierte Klimaforscher und Glaziologe Univ.-Prof. i. R. Dr. Georg Kaser wird in seinem Vortrag „Die Klimakrise ist da! Wo führt sie hin?“ die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Handlungsperspektiven präsentieren.

„Die Klimakrise ist die größte Krise unserer Zeit. Sie verschärft zusätzlich weltweit bereits bestehende Krisen und Konflikte. Sie bedroht damit auch unsere Sicherheit und unseren Wohlstand. Daher ist es unsere Aufgabe auf allen Ebenen konsequenten Klimaschutz umzusetzen“, betont Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger. „Es freut mich sehr, dass wir mit Prof. Dr. Kaser eine Koryphäe auf diesem Gebiet in Linz zu Gast haben. Mit seiner langjährigen Erfahrung als Leitautor und Review Editor mehrerer Berichte des Weltklimarates (IPCC) gibt Georg Kaser einen fundierten Einblick in die aktuellen Klimaveränderungen und die Dringlichkeit wirksamer Maßnahmen“, so die Klimastadträtin weiter.

„Die Klimakrise spitzt sich kontinuierlich zu. Ob wir sie abwenden können, werden wir erst nachher wissen. Jedenfalls lohnt es sich immer noch, dies zu versuchen. Die wohl wichtigste Voraussetzung ist, dass unsere Gesellschaft zusammenhält“, sagt Univ.-Prof. i. R. Dr. Georg Kaser.

„Der Klimawandel ist in Linz nicht mehr nur eine klar messbare Größe – er ist im Alltag der Menschen spürbar angekommen. Die Zahl der Hitzetage und Tropennächte nimmt stetig zu, Extremereignisse wie Starkregen treten immer häufiger auf. Unsere Stadt steht vor der Herausforderung, sich an diese Veränderungen anzupassen gleichzeitig ist aktiver Klimaschutz notwendig. Mit dem Konzept ‚Zukunft Linz‘ setzen wir gezielt Maßnahmen zur Klimawandelanpassung und bauen ein Risikomonitoring für Klimagefahren auf “, erklärt der Linzer Stadtklimatologe Mag. Johannes Horak, PhD.

Vortrag im Wissensturm

Die Veranstaltung mit Prof. Dr. Kaser findet am 5.3. um 19 Uhr in der Volkshochschule Linz (Wissensturm, Seminarraum 15.04) statt und wird in Kooperation mit dem Geschäftsbereich Planung, Technik, Umwelt des Magistrats Linz, Abteilung Stadtklimatologie und Umwelt, sowie der Fachhochschule Oberösterreich im Rahmen des Forschungsprojektes „Lebensraum Makartviertel“ organisiert. Eine Anmeldung ist online unter https://vhskurs.linz.at/ möglich. Der Eintritt ist frei.

Extremereignisse beim Wetter nehmen zu

Der Klimawandel ist in Linz nicht nur messbar, sondern inzwischen auch spürbar angekommen. Überdurchschnittliche Temperaturen zu jeder Jahreszeit, eine zunehmende Zahl and Hitzetagen (Tage mit Höchsttemperaturen über 30 °C) und Tropennächten (Keine nächtliche Abkühlung mehr unter 20 °C), sowie das häufigere Auftreten immer intensiverer Extremereignisse wie beispielsweise Starkregen. Von den zehn heißesten Jahren in Linz seit 1816 liegt mit 1994 nur eines vor der Jahrtausendwende.

Zukunft Linz – die Stadt stellt sich der Verantwortung

Die nicht mehr abwendbaren und noch kommenden Auswirkungen des weiter durch menschliche Aktivitäten befeuerten Klimawandels müssen auch durch Städte adressiert werden. Linz hat hierfür das Konzept „Zukunft Linz“ zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt und bereits konkrete Umsetzungsmaßnahmen begonnen, wie der Jahresbericht zur Klimawandelanpassung dokumentiert. Parallel stellt sich Linz seiner Verantwortung zum Klimaschutz mit einem Klimaneutralitätskonzept.

Im Stadtgrünressort sind 2025 viele Projekte vorgesehen. Die Fortführung der Baumoffensive, die Neugestaltung und Begrünung des Hauptplatzes sowie des Martin-Luther-Platzes und die Sanierung der Parks in der Innenstadt sind dabei zentrale Maßnahmen. Im Umweltressort wird 2025 zudem fachübergreifend ein Hitzeplan entwickelt, der hilft, mit Hitze umzugehen, der gesundheitliche Folgen erklärt und Schutzmaßnahmen beschreibt.

Trotz dieser Erfolge ist klar, dass das Engagement weiter intensiviert werden muss. Die Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ist dabei von entscheidender Bedeutung. Denn die Herausforderungen enden nicht an den Stadtgrenzen. Global steigt die Durchschnittstemperatur kontinuierlich an; die letzten zehn Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen, 2024 das erste Jahr in welchem die 1,5 °C Schwelle des „Pariser Klimaabkommen“ überschritten wurde. Weltweit verursachen Extremwetterereignisse Ernteausfälle und Flutkatastrophen. Internationale Abkommen wie das Pariser Klimaabkommen sind wichtige Meilensteine, doch es bedarf weitergehender Maßnahmen für den Schutz des Klimas. Die Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, bestimmen das Ausmaß, wie gegenwärtige und zukünftige Generationen eine heißere und andere Welt erleben werden.

Zentrale globale Fakten:

  • Die durchschnittliche globale Erwärmung seit Beginn der Industrialisierung liegt bei 1,2 °C.
  • Die vergangenen zehn Jahre waren die heißesten der Messgeschichte.
  • Global traten 2024 überdurchschnittlich viele Tage mit hohem Hitze-Stress auf.

Diese Zahlen und Entwicklungen unterstreichen die Dringlichkeit, dass alle Ebenen – von Gemeinden und Städten bis zur Weltgemeinschaft – eng zusammenarbeiten müssen.

Einer der führenden Experten im Bereich der Klimaforschung

Der Südtiroler Prof. Dr. Georg Kaser gehört zu den führenden Experten auf dem Gebiet der Klimaforschung, mit tiefgreifenden Einblicken in Entscheidungsfindungsprozesse und den Diskurs zum globalen Klimaschutz. Als Lead Author und Contributing Author in mehreren IPCC-Berichtszyklen hat er einen wesentlichen Beitrag zum konsolidierten Wissensstand zum Klimawandel geleistet, wofür dem gesamten IPCC-Team zusammen mit Al Gore 2007 schließlich der Friedensnobelpreis verliehen wurde.

An der Universität Innsbruck war Georg Kaser von 2010 bis 2015 Sprecher des Forschungszentrums Klima und Kryosphäre, von 2015 bis 2020 stellvertretender Sprecher des Forschungsschwerpunktes Alpiner Raum und von 2015 bis 2021 Dekan der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften. Er ist seit 2017 wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dort seit 2021 Vorsitzender der Kommission für Klima und Luftqualität. Seit Oktober 2011 war Georg Kaser Referent für Geowissenschaften im österreichischen Forschungsfonds FWF, seit September 2021 ist er dessen wissenschaftlicher Vizepräsident für Naturwissenschaften und Technik.

Sein Engagement für einen faktenbasierten Beitrag zum öffentlichen Diskurs in Klimafragen wird durch seine Position als Co-Leiter des wissenschaftlichen Beirates im Klimarat der Bürgerinnen und Bürger Österreichs unterstrichen. Zusätzlich berät er auf mehreren Ebenen die Südtiroler Landesregierung zum Thema Klimaschutz.

Text- und Fotoquelle: Stadt Linz

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