Frauen* müssen hart und ausdauernd für ihre Rechte kämpfen. Diese Botschaft des internationalen feministischen Kampftages am 8. März gilt angesichts des derzeitigen weltweiten Rechtsrucks umso mehr. „Es geht ums Grundlegende. Die Rechte von Frauen* und der queeren Community sind aktuell massiv gefährdet. Das dürfen und werden wir uns nicht gefallen lassen. Wir werden mehr denn je zusammenstehen und gemeinsam kämpfen. Wir wollen eine gerechtere Gesellschaft – und davon unsere Hälfte!“, macht Frauenstadträtin Eva Schobesberger deutlich. Dank der besonders engagierten feministischen Szene finden anlässlich des 8. März in Linz wieder viele Aktionen und Veranstaltungen statt. „Setzen wir am Samstag gemeinsam ein starkes Zeichen“, ruft Schobesberger insbesondere zur Teilnahme an der vom Bündnis 8. März organisierten Demo auf.
Sa, 8. März, Beginn 15 Uhr, Musiktheater
Infos zur Demo: buendnis8maerzooe.wordpress.com
Kaum ein Tag vergeht derzeit, an dem man fassungslos mitverfolgen muss, wie sich eine Handvoll Männer mit fragwürdigen Deals über völkerrechtliche Regelungen, internationale Demokratien sowie unsere Grund- und Freiheitsrechte hinwegsetzen wollen. „Wir leben wieder in Zeiten, in denen öffentlich debattiert wird, die Rechte von Frauen einzuschränken, Abtreibung zu verbieten und Frauen mit Maßnahmen wie einer ‚Herdprämie‘ vom Erwerbsleben fernzuhalten. Gleichzeitig bedeuten autoritäre Systeme auch Transfeindlichkeit und homophobe Schrecklichkeiten, die mit der Herrschaft über Frauen* und ihre Körper einhergehen. Daher werden wir zusammenstehen, Bündnisse schmieden und gemeinsam für die Rechte von Frauen*, der queeren Community und schlussendlich für unsere Demokratie kämpfen“, unterstreicht Schobesberger die Wichtigkeit.
Trotz der aktuellen weltpolitischen Situation blickt die Linzer Frauenstadträtin aber auch optimistisch und zuversichtlich in die Zukunft. „Wenn wir in der Geschichte zurückblicken, dann sehen wir, dass schon sehr viel passiert ist und viel an positiver Veränderung stattgefunden hat, weil sich Feminst:innen dafür eingesetzt und nicht locker gelassen haben. Auch wenn wir von einer geschlechtergerechten Gesellschaft noch weit weg sind, bin ich überzeugt davon, dass der gemeinsame Einsatz dafür schlussendlich von Erfolg gekrönt sein wird“, betont Schobesberger.
Dass noch viel zu tun bleibt, um dieses Ziel zu erreichen, zeigt die Tatsache, dass die Gleichstellung von Frauen* und Männern nach wie vor nicht in der Gesellschaft angekommen ist. „Männer sind überall dort überrepräsentiert, wo es um Macht und Geld geht, Frauen* überall dort wo es um unbezahlte und oft unbedankte Sorgearbeit geht. Dieser Entwicklung müssen wir uns jeden Tag mit aller Kraft entgegenstellen. Nur von Gleichstellung zu reden, ist zu wenig, sie muss endlich Teil unseres Alltags werden. Es kann nicht sein, dass Frauen* für die gleiche Arbeit weniger Geld als Männer bekommen oder weniger oft Führungspositionen erhalten, nur weil sie Frauen* sind“, verdeutlicht Schobesberger die nach wie vor bestehenden Ungerechtigkeiten.
Deshalb ist es der Linzer Frauenstadträtin ein besonderes Anliegen, in ihrem Ressort mit vollem Einsatz das ganze Jahr über für die Rechte und die Gleichstellung von Frauen* und Mädchen* zu arbeiten und die Bewusstseinsbildung voranzutreiben. „Wir wollen auf die unglaublichen gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten, die immer noch herrschen, aufmerksam machen. Gleichzeitig setzen wir präventive Maßnahmen für ein gewaltfreies Leben für alle und unterstützen konkrete Projekte wie ‚StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt‘. Wir haben die Initiative LUISA, die auf Prävention von Belästigung und Gewalt im Nachtleben abzielt, auf die Gastrobetriebe ausgerollt. Gemeinsam mit FIFTTITU% haben wir eine Awareness-Kampagne gegen K.O.-Tropfen ins Leben gerufen, die auch auf eines besonders hinweist: ‚Schuld‘ sind immer die Täter, niemals die Betroffenen. Die Scham muss die Seite wechseln!“, informiert Schobesberger.
Besonders eklatant ist die Ungerechtigkeit in Form von Sichtbarkeit, Anerkennung und Einkommensunterschieden zwischen den Geschlechtern bis heute im Sport und hier insbesondere im Fußball. Diese Schieflage bringt der Dokumentarfilm „Stand your Ground – Steh deine Frau“ von Daniela Huber und Dominik Thaller aufs Spielfeld und stellt dabei zugleich die Erfolgsgeschichte des Vereines Union Kleinmünchen, der den Frauenfußball in Oberösterreich mitbegründet hat, in den Mittelpunkt.
Für ihr beeindruckendes filmisches Engagement und die zentrale Botschaft des Films, dass Frauen die gleiche Sichtbarkeit, die gleichen Bedingungen und die gleiche Entlohnung für ihre (sportlichen) Leistungen verdienen, sind Huber und Thaller vergangene Woche mit dem mit 5.000 Euro dotierten Frauenpreis der Stadt Linz ausgezeichnet worden. „Ihr Dokumentarfilm erzählt die kämpferischen Geschichten von Frauen, die mit Leidenschaft, Entschlossenheit und Mut ihren Platz im männerdominierten Fußball behaupten. Für dieses Engagement möchte ich mich bedanken“, so Schobesberger.