Die vergangenen Tage haben eines deutlich gemacht: Die ÖVP hält offenbar weiterhin am Vorhaben, die IT:U mitten in den Grüngürtel zu betonieren, fest. Landeshauptmann Thomas Stelzer hat am Wochenende in einem Interview auf die Frage, ob der Standort bei der Kepler-Uni tatsächlich vom Tisch sei, gesagt, dass man die Bürgermeister:innen-Wahl abwarten und dann weitersehen solle. Nun schlägt auch Wissenschaftsminister Martin Polaschek in einem Interview in die gleiche Kerbe. Und das, obwohl es mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung und dank einer Bürger:innen-Initiative sowie vieler engagierter Menschen gelungen ist, den Planungsreferenten Dietmar Prammer zu einem Meinungsumschwung zu bewegen. Dieser hatte das Umwidmungsverfahren eingeleitet und damit das Aufbrechen des Grüngürtels überhaupt erst ermöglicht.
„Nachdem die ÖVP offenbar weiterhin an der Verbauung des Grüngürtels festhält, soll sich der Gemeinderat dauerhaft zum Schutz des Grüngürtels bekennen und damit sicherstellen, dass die Umwidmungspläne ein für alle Mal der Vergangenheit angehören“, macht Klimastadträtin Eva Schobesberger deutlich. In der kommenden Gemeinderatssitzung wird sie dem Stadtparlament dazu einen entsprechenden Antrag vorlegen.
Der Grüngürtel ist gemeinsam mit dem innerstädtischen Grün der wertvollste Schatz, den wir im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise haben. Hier Verbauungen zuzulassen wäre ein Fehler, den Generationen nach uns noch büßen müssten. Obwohl die Fakten, wie wichtig der Grüngürtel für die Kühlung und Durchlüftung des Stadtteils ist, seit Monaten auf dem Tisch liegen, hat es bis Montag der Vorwoche gedauert, ehe Planungsreferent Prammer diese Tatsachen zur Kenntnis genommen, eine Kehrtwendung vollzogen und angekündigt hat, die Umwidmungspläne nicht weiterzuverfolgen.
„Um diese Position zu festigen und den dauerhaften Schutz des Grüngürtels sowie die Lebensqualität der Menschen im Stadtteil sicherzustellen, ist es nach aktuellen Äußerungen der ÖVP-Granden notwendig, dass sich der Gemeinderat dazu bekennt und ein unmissverständliches Zeichen setzt, dass der Grüngürtel nicht angegriffen werden darf“, unterstreicht Schobesberger.
Schließlich gibt es für die Digital-Uni mit der PostCity einen geradezu idealen Standort, der mitten in der Innenstadt liegt und nicht besser an den Öffentlichen Verkehr angebunden sein könnte. Hier sind genügend Flächen vorhanden, um die neue Universität sowie Betriebsansiedlungen auf einer bereits versiegelten Fläche anzusiedeln. Darüber hinaus würde dieser Standort zu einer maßgeblichen Belebung der Innenstadt beitragen. „Deshalb müssen nun alle an einem Strang ziehen, damit die Digital-Uni rasch hier einziehen kann, anstatt weiterhin Umwidmungsfantasien im Grüngürtel zu verfolgen“, so Schobesberger.