Eine völlig neu zusammengesetzte Jury, der auch Anna Jermolaewa angehört, die Österreich bei der Biennale 2024 vertritt, wird in diesem Jahr die Gewinnerinnen des von Stadträtin Eva Schobesberger gestifteten Gabriele-Heidecker-Frauenkunstpreises der Grünen Linz küren. Gesucht sind wieder Künstlerinnen und Künstlerinnenkollektive mit Linz-Bezug. Die Einreichfrist für den biennal vergebenen Preis, der mit 10.000 Euro dotiert ist, endet am 28. Februar.
„Künstlerinnen und ihre Werke sind leider nach wie vor weniger sichtbar und erhalten weniger Auszeichnungen. Darum braucht es Preise und Ausschreibungen, die sich speziell an Frauen richten und ein entsprechendes Preisgeld haben. Die vergangenen Jahre haben einmal mehr die Schieflagen zwischen den Geschlechtern besonders deutlich aufgezeigt“, so Schobesberger. Die Verleihung der Auszeichnung ist am 15. Juni im afo architekturforum oberösterreich geplant.
Mit dem Gabriele-Heidecker-Preis sollen Frauen ausgezeichnet werden, die sich in ihren Arbeiten mit dem öffentlichen Raum auseinandersetzen. Gesellschaftspolitische Relevanz sowie eine frauenpolitische bzw. feministische Ausrichtung sind weitere Kriterien, nach denen die Einreichungen beurteilt werden. Damit soll auch der Intention von Gabriele Heideckers Wirken Rechnung getragen werden.
„Sie war eine gesellschaftspolitisch engagierte Künstlerin, die sich für Geschlechtergerechtigkeit genauso eingesetzt hat wie für die gerechte Verteilung des öffentlichen Raums“, sagt Schobesberger über die 2008 verstorbene Architektin, die sich durch ihre Arbeiten im öffentlichen Raum einen Namen gemacht hat. Ihr zu Ehren ist 2011 zum ersten Mal der Gabriele-Heidecker-Preis verliehen worden. Seit 2015 wird die Auszeichnung bei verdoppeltem Preisgeld biennal vergeben.
Über die eingereichten Projekte entscheidet eine hochkarätige Jury. Neben Jermolaewa, die als Künstlerin und Professorin für Experimentelle Gestaltung an der Kunstuniversität Linz tätig ist, sind darin ebenfalls erstmals vertreten: Oona Valarie Serbest, Künstlerin und Geschäftsführerin von fiftitu% Vernetzungsstelle für Frauen* in Kunst und Kultur, Iris Andraschek, bildende Künstlerin und Preisträgerin des Österreichischen Kunstpreises für bildende Kunst, sowie Marie-Therese Harnoncourt-Fuchs, Architektin und Geschäftsführerin the next ENTERprise Architects.
„Ich freue mich über die hochkarätigen Jurymitglieder, die mit ihrer jeweiligen Expertise diesen Preis zusätzlich auszeichnen aber auch die vielen Aspekte, die das Leben und Wirken von Gabriele-Heidecker ausmachten, mit einbringen werden", so die Preisstifterin Schobesberger, die beratendes Mitglied der Jury ist.
Verliehen wird der Gabriele-Heidecker-Frauenkunstpreis am 15. Juni in bewährter Weise im afo architekturforum oö. „Ich möchte mich besonders beim Architekturforum bedanken, dass uns beim Gabriele-Heidecker-Preis von Beginn an als verlässlicher Kooperationspartner begleitet und somit dazu beiträgt, an das Wirken von Gabriele Heidecker zu erinnern“, betont Schobesberger.
Künstlerinnen und Künstlerinnen-Kollektive, die Werke für den Frauenkunstpreis einreichen möchten, haben noch bis 28. Februar die Möglichkeit dazu. Spätestens an diesem Tag müssen alle Einreich-Unterlagen in digitaler Form an linz@gruene.at eingelangt sein (detaillierte Informationen zur Ausschreibung und zum Schaffen von Gabriele Heidecker unter
http://www.gabriele-heidecker-preis.at). „Ich möchte alle Künstlerinnen einladen, teilzunehmen und freue mich schon auf viele spannende Werke“, so Schobesberger.