Die Stadt Linz nimmt in Kooperation mit dem Verein Südwind an dem EU-Projekt „Ecoality - Youth and Local Authorities together for climate and gender justice“ teil. In dem mit Jahresbeginn gestarteten Programm geht es darum, insbesondere jungen Menschen die Möglichkeiten zur kritischen Auseinandersetzung mit den Themen Klima- und Geschlechtergerechtigkeit zu bieten. Dabei soll das Gefühl der gemeinsamen Verantwortung für nachhaltige, klima- und geschlechtergerechte Antworten gestärkt werden. Die Laufzeit ist auf drei Jahre festgelegt.
„Die Klimakrise verstärkt bestehende Ungleichheiten und trifft Frauen und Mädchen – insbesondere in Ländern des Globalen Südens – besonders hart. Klima- und Geschlechtergerechtigkeit gehören daher zusammen. Mit dem Projekt möchten wir junge Menschen dafür sensibilisieren und ihr Engagement stärken. Es freut mich sehr, dass Linz gemeinsam mit Südwind als österreichische Vertreterin Teil dieses Projektes ist“, sagt Klimastadträtin Mag.a Eva Schobesberger. Im Magistrat Linz sind die Abteilung Stadtklimatologie und Umwelt, der Fachbereich Politik-Gesellschaft der Volkshochschule Linz sowie das Frauenbüro der Stadt Linz mit der Umsetzung betraut.
Das Ecoality Projekt wurde entwickelt, um gemeinsame Lösungen für globale Krisen zu finden. Wir leben in einer Zeit wachsender Ungleichheiten, Armut und Umweltkatastrophen. Umwelt- und soziale Probleme sind auf globaler Ebene miteinander verknüpft und haben politische Ursachen. Die Auswirkungen dieser globalen Probleme treffen vulnerable Länder und Menschen unverhältnismäßig stark und verschärfen mehrdimensionale Ungleichheiten weiter.
Geschlechterungleichheit und Klimakrisen sind nicht nur miteinander verbunden, sondern verschärfen sich gegenseitig, da die Auswirkungen des Klimawandels Frauen und Männer in jeder Gesellschaft unterschiedlich treffen.
Im ersten Projektjahr findet Anfang Juli das erste internationale Projekttreffen in Linz statt, zusätzlich gibt es an zwei Tagen einen internationalen Vernetzungsworkshop mit den am Projekt teilnehmenden Stadt- und Hoheitsverwaltungen sowie Behörden.
In den vergangenen Monaten wurden seit Projektstart Bildungsmaterialien zum Thema „Geschlechter- und Klimagerechtigkeit“ ausgearbeitet, um in weiterer Folge Workshops mit den Zielgruppen durchzuführen. Dabei werden Pädagog:innen aus dem schulischen und außerschulischen Bereich Weiter- und Fortbildungen zu dem Thema angeboten und auch Multiplikator:innen zur Teilnahme eingeladen.
„Wesentlich ist jedoch die Bewusstseinsbildung bei den jungen Menschen, die als Hauptzielgruppe im Projekt gilt. Deswegen werden Workshops in Schulen und Jugendzentren bzw. für Jugendorganisationen durchgeführt, zu denen alle daran interessierten jungen Menschen eingeladen sind. Wir freuen uns schon auf eine zahlreiche Teilnahme“, so Projektleiterin Julia Weber von Südwind. Termine für maßgeschneiderte Trainings können ab jetzt bei Südwind OÖ angefragt werden, auch eine Anmeldung zu weiteren Projektaktivitäten ist bereits möglich.
Jugendliche, die an einem Workshop teilgenommen haben, können in weiterer Folge Teil von Peer-Learning-Spaces werden, gemeinsam Aktionen und Kampagnen planen und durchführen, bei Work-Camps in Österreich und in Mosambik oder Madagaskar dabei sein und sich untereinander und vor allem auch mit lokalen öffentlichen Verwaltungen vernetzen. Mit all dem möchte die Stadt Linz in Kooperation mit dem Verein Südwind insbesondere junge Menschen für globale Herausforderungen sensibilisieren und ihr Engagement auf lokaler Ebene stärken. Dadurch soll die gemeinsame Verantwortung für kollektive Maßnahmen zur Förderung von Klima- und Geschlechtergerechtigkeit bewusst gemacht werden. So leistet Ecoality einen Beitrag zur Erreichung der globalen Nachhaltigkeits- und Klimaziele.
Zehn EU-Länder sind in dem dreijährigen Projekt involviert, wobei in jedem Land eine öffentliche Verwaltung mit einer ortsansässigen NGO zusammenarbeitet, und das Projekt abwickelt. Neben Österreich beteiligen sich Italien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Polen, Portugal, Rumänien und Ungarn. Die Aktivitäten in dem Projekt finden auch in Ländern des Globalen Südens statt, wodurch Mosambik und Madagaskar ebenso vertreten sind.
Konkret dabei sind: Magistrat der Landeshauptstadt Linz (Österreich), Südwind – Verein für Entwicklungspolitik und globale Gerechtigkeit (Österreich), Regione Toscana (Italien), Oxfam Italia Onlus Associazione (Italien), City of Oulu, Educational and Cultural Services (Finnland), Peace Education Institute (Finnland), Region Normandie (Frankreich), Institut international des droits de l‘homme et de la paix (Frankreich), Municipality of Thessaloniki (Griechenland), ActionAid Hellas (Griechenland), Zagreb City Office for Education, Sport and Youth (Kroatien), Forum za slobodu odgoja udruge (Kroatien), Bytom Municipality (Polen), Fundacja Centrum Edukacji Obywatelskiej (Polen), Municipio de Loures (Portugal), Aidglobal (Portugal), Asociatia asistenta si programe pentru dezvoltare durabila – Agenda 21 (Rumänien), Municipiul Bucuresti (Rumänien), 7. District of capital city Budapest (Ungarn), Anthropolis Antropologiai Kozhasznuegyesulet (Ungarn)
Text- und Fotoquelle: Stadt Linz