Obwohl der Gemeinderat im Vorjahr eine Stärkung der nächtlichen Sozialarbeit grundsätzlich befürwortet hat, erweckt die zuständige Vizebürgermeisterin Karin Hörzing nicht den Eindruck, Taten folgen lassen zu wollen. Das hat die Sozialreferentin in der jüngsten Ausschuss-Sitzung deutlich gemacht, in der ein Bericht zum Gemeinderatsantrag der Grünen, den Einsatz von Awareness-Teams zu prüfen, auf der Tagesordnung gestanden ist. „Ein klares Bekenntnis für den Ausbau nächtlicher Sozialarbeit sieht definitiv anders aus. Dabei haben sich die mobilen Awareness-Teams in Wien als geschulte Ansprechpersonen, die auch bei Konflikten deeskalierend eingreifen, längst bewährt. Warum in Linz nun allem Anschein nach dennoch darauf verzichtet werden soll, ist daher unverständlich“, hält Gemeinderat Tomislav Pilipović, Jugendsprecher der Grünen Linz, fest.
Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen: Damit verbunden ist, dass sich vor allem junge Menschen auch zu späterer Stunde wieder vermehrt im Freien treffen – in Linz etwa an bekannten Hotspots wie der Donaulände und in der Altstadt. Damit Nachtschwärmer:innen unbeschwert feiern können, leisten in Wien Awareness-Teams in der Freiluft-Saison ihren Beitrag. Sie informieren, vermitteln, sensibilisieren und deeskalieren und stehen als Ansprech- sowie Vermittlungspersonen zur Verfügung. „Gerade bei jungen Menschen hat sich die Fortgehkultur in den vergangenen Jahren vermehrt ins Freie verlagert. Somit wäre es sinnvoll, auf diese Entwicklung durch den Ausbau nächtlicher Sozialarbeit zu reagieren“, so Pilipović.
Auch wenn Linz zum Großteil ein sicheres Pflaster zum Ausgehen ist, steigt das Konfliktpotential je mehr Menschen auf begrenztem Raum aufeinandertreffen und je später der Abend wird. „Mobile, gut geschulte Einheiten, die rasch zur Stelle sind, würden daher einen wichtigen Beitrag leisten, um Konflikte zu entschärfen, ehe es zu einer schlimmeren Eskalation mit negativen Folgen für alle Beteiligten kommt“, setzt sich Pilipović weiter dafür ein, das Fortgehen in unserer Stadt durch Awareness-Teams noch sicherer und entspannter zu machen.