In rund fünf Wochen soll die langjährige Grüne Forderung nach einem Autofreien Hauptplatz Realität werden. „Diese Ankündigung ist natürlich zu begrüßen. Die Frage ist nur, ob sie auch ernst zu nehmen ist, oder ob es auch bei diesem Vorhaben nicht doch wieder zu einer Verzögerung kommt, wie es zuletzt bei vielen anderen Projekten des Verkehrsreferenten der Fall gewesen ist“, erinnert Klubobmann Helge Langer etwa an die Verschiebung des Radweg-Provisoriums auf der Nibelungenbrücke sowie an den Radwegausbau in der Schubertstraße, der zugunsten von Parkplätzen ebenfalls auf die lange Bank geschoben worden ist.
Während autofreie Innenstädte in vielen Städten quer durch Europa längst selbstverständlich sind, muss dies in Linz Platz um Platz, Straßenzug um Straßenzug hart erkämpft werden. Dank der damaligen Grünen Klubobfrau Gerda Lenger ist der Hauptplatz derzeit zumindest an Samstagabenden sowie an Sonn- und Feiertagen autofrei. Ab 28. Oktober soll diese Regelung abgesehen von begründeten Ausnahmen generell gelten. „Unsere Hartnäckigkeit und unser jahrelanger Einsatz gemeinsam mit vielen engagierten Bürger:innen zahlt sich aus. Wird die Ankündigung für einen Hauptplatz, der nicht vom Autoverkehr dominiert wird, tatsächlich umgesetzt, bekommen die Linzer:innen den Mittelpunkt der Innenstadt nach so vielen Jahren und Jahrzehnten endlich zurück“, bringt es Langer auf den Punkt.
Aus Grüner Sicht ist völlig klar, dass dieser Schritt höchst an der Zeit ist und eigentlich schon vor Jahren gegangen werden hätte müssen. „Solche zentralen Plätze müssen ein für alle Mal den Menschen und nicht den Autos gehören. Die Erfahrungen in zahlreichen anderen Städten haben gezeigt, dass die Betriebe profitieren, wenn Fußgänger:innen gemütlich an den Auslagen vorbei flanieren und dadurch vermehrt in den Geschäften einkehren, anstatt wenn Autos im Stau die Lebensqualität und zugleich den Blick auf die Unternehmen verstellen. Diese Vorteile für die Stadt, ihre Bewohner:innen sowie Besucher:innen müssen endlich genutzt werden“, so Langer.
Fotomontage: Robert Eder