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Freitag, 6. September 2024

Neuer A7-Halbanschluss ist antiquierte Betonpolitik in Reinkultur

Wertvoller Boden wird verbraucht, der Klimaschutz konterkariert und Fußgänger- und Radverkehr ausgebremst

„Und wieder ein Riesenhurra um verlegten Autobahnbahn-Asphalt. Neuerlich gibt’s Jubelfotos und Schulterklopfen, weil ein neuer Weg für den Autoverkehr geschaffen wurde. Das ist völlig aus der Zeit gefallen. Der neue A7 Halbanschluss wird als Entlastung für Stadtteil und Anrainer:innen verkauft. Tatsächlich wird er wie alle neuen Straßen neuen Verkehr anziehen. Dafür wird weiterer wertvoller Boden verbraucht, der Klimaschutz konterkariert und der Radverkehr auf lange Umwege geschickt. Das ist nicht weitsichtiges, klimaschützendes Handeln, sondern antiquierte Betonpolitik in Reinkultur“, kommentiert die Grüne Mobilitätssprecherin LAbg. Dagmar Engl die heutige Eröffnung des A7 Halbanschlusses bei Aufhof.

A7-Anschlüsse zu errichten, ist längst zur straßenbaulichen Lieblingsdisziplin geworden. „Wie viele dürfens denn noch sein? Auf wenigen Kilometern ab Unterweitersdorf wird jetzt der vierte Anschluss reingepfercht, knapp vor der Ausfahrt Dornach. Das ist ja Kabarett-reif. Es soll der Bevölkerung helfen, aber im Grunde wird damit die Rutsche für weitere Verbauung und Betriebsansiedelung in diesem Gebiet gelegt“, betont Engl.

Stadt wirft 10,7 Millionen Euro für Bundesautobahn-Projekt aus dem Fenster

Für Helge Langer ist der Halbanschluss „ein weiteres betoniertes Zeugnis des alten Denkens und der verkehrten Prioritätensetzung“. Neben der Versiegelung von wertvollem Grund und Boden in einem ohnehin sensiblen Gebiet, bremst die heute eröffnete Verbindung den Fuß- und Radverkehr aus. „Während für den Autoverkehr nun eine direkte Trasse durch die grüne Wiese in den Stadtteil zur Verfügung steht, müssen Fußgänger:innen und Radfahrer:innen durch den Halbanschluss entweder Umwege mit extremen Steigungen oder die Fahrt im Mischverkehr mit teils hohen Geschwindigkeiten in Kauf nehmen, wenn sie ihr Ziel erreichen wollen. Das hat mit einer zeitgemäßen Mobilitätsplanung nichts zu tun“, macht Langer deutlich.

Dem nicht genug, finanziert die Stadt Linz dieses 32 Millionen Euro teure Bundesautobahnprojekt, das die Klimakrise weiter befeuert, auch noch mit und wirft dafür 10,7 Millionen Euro aus dem Fenster. „Mit solchen Investitionen in fossile Steinzeitprojekte muss endlich Schluss sein. Dieses Geld wird viel dringender für den Ausbau der Öffis und der Radwege gebraucht“, betont Langer. 

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