Nachdem eine Historiker:innen-Kommission im vergangenen Herbst ihren umfangreichen Bericht über die Belastung der Namensgeber:innen der Linzer Straßen und Verkehrsflächen vorgelegt hat, sollen nun weitere Konsequenzen erfolgen. Geplant ist, dass jene vier Straßen, die nach besonders belasteten Personen benannt sind, die das NS-Regime aktiv unterstützt bzw. Antisemitismus lautstark befürwortet haben, neue Namen erhalten.
„Die vorgelegten Vorschläge des Stadtarchives sind sehr bedacht, ausgewogen, zeugen von viel Fingerspitzengefühl und sind somit allesamt begrüßenswert. Besonders erfreulich ist dabei, dass drei der vier Straßen nach Frauen benannt werden sollen. Schließlich sind Frauen im öffentlichen Raum nach wie vor massiv unterrepräsentiert. So sind derzeit lediglich 48 von insgesamt 1157 Straßen nach Frauen benannt“, betont Stadträtin Eva Schobesberger. Am Donnerstag sollen die Umbenennungen im Stadtsenat beschlossen werden.
Stefanie Nauheimer, Lehrerin und Frauenrechtlerin, Marianne Meinhart, erste Dekanin an der Johannes Kepler Universität, Philosoph Ludwig Wittgenstein und Ernestine von Sternegg, Gründerin der Elisabethinen in Linz, sollen künftig Teil des öffentlichen Raumes der Landeshauptstadt sein. Beschließt der Stadtsenat den vorliegenden Vorschlag, werden nach diesen Personen jene vier Straßen benannt, die derzeit noch die Namen Pfitznerstraße, Reslweg, Porscheweg und Gföllnerstraße tragen und somit historisch schwer belasteten Personen als Namensgeber haben. „Linz hat aufgrund seiner Geschichte eine besonders große Verantwortung. Deshalb ist eine Umbenennung der Straßen alternativlos“, macht Schobesberger deutlich.