„Rassismus hat viele Gesichter. Es sind nicht nur Gewaltakte wie Brandattacken auf das geplante Linzer Asylzentrum. Rassismus ist nach wie vor im Alltag vieler Menschen präsent. Am Arbeitsplatz, in der Schule, bei der Wohnungssuche, beim Einkauf und vielem mehr. Es geht um Vorurteile, Diskriminierung und Ausgrenzung, um eine strukturelle Benachteiligung, denen viele Menschen auch hier in Linz und Oberösterreich ausgesetzt sind. Jede und jeder Einzelne kann und muss einen Beitrag gegen Alltagsrassismus leisten. Es ist die Politik hier im Land, die dabei vorangehen muss. Durch klare Botschaften und Entscheidungen. Sie hat Rassismus nicht nur zu verurteilen. Das ist selbstverständlich. Sie hat konkrete Schritte zu setzen, um Rassismus keinen Millimeter Raum zu geben“, betont die Grüne Menschenrechtsrechts- und Integrationssprecherin LAbg. Ines Vukajlović gemeinsam mit der Linzer Integrationssprecherin, Gemeinderätin Abena Twumasi anlässlich des morgigen internationalen Tags gegen Rassismus.
Es gilt, Feindbilder und Vorurteile abzubauen. Ebenso wie Ängste zu nehmen, aufzuklären, Vertrauen zu schaffen und von Rassismus Betroffene zu unterstützen. „Wir reden hier von ganz konkreten Maßnahmen, die gesetzt werden müssen. Nicht nur Anlassfall-bezogen wie nach dem Brandanschlag, sondern grundsätzlich und beständig. Das heißt etwa Beratungs- und Anlaufstellen für Vereine und Communitys ebenso zu fördern wie Anti-Rassismus-Angebote. Das bedeutet aber auch die Vielfältigkeit in unserem Land aktiv sichtbar zu machen - in der Politik und in allen Lebensbereichen“, ist Vukajlović überzeugt.
Dass hier auf allen Ebenen mehr getan werden muss, zeigt auch die Integrationssprecherin der Grünen Linz, Abena Twumasi auf. „Es ist wichtig, dass wir als gesamte Gesellschaft für eine antirassistische Gesellschaft eintreten“, betont Twumasi, die hier noch enorm viele Handlungsbedarf sieht – selbst fünfeinhalb Jahrzehnte, nachdem die UNO den Internationalen Tag gegen Rassismus ins Leben gerufen hat.
„Noch immer sind viele Menschen regelmäßig rassistisch motivierten Beschimpfungen, Beleidigungen, Benachteiligungen und institutionellem Rassismus ausgesetzt. Das wird sich nur ändern, wenn wir alle als Gesellschaft unsere Bemühungen verstärken, strukturellen Rassismus klar als solchen benennen und Fehlverhalten nicht ignorieren. Ein großer Dank gilt dabei den vielen Vereinen, Initiativen und Aktivist:innen, die sich tagtäglich für ein gesellschaftliches Miteinander ohne Diskriminierungen einsetzen. Sie leisten damit einen essenziellen Beitrag für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sind sich Twumasi und Vukajlović einig.